Springe zum Inhalt

Am Bienenstand

Neben seriösen Bildern und Filmen kompetenten Imkerns finden sich In den Sozialen Medien verbreitete Vorgänge, die die Hobbyimkerei in Verruf bringen:

  • wenn ein Schwarm in Reichweite hängt, dann schiebt man die Zarge darunter, damit die Bienen hinüberwechseln können. Draufschlagen, damit der Schwarm in den am Boden abgestellten Kasten prasselt, ist unnötige Quälerei. Die Schwarmbienen haben reichlich Futtervorrat im Magen und überleben den Aufprall kaum
  • Honigwaben im Freien mit dem Messer auszukratzen und den Matsch aus Wachs und Honig in einen Plastikeimer auf dem Rasen fallen zu lassen, ist eine höchst appetitliche Darstellung und verführt sicher zum Honigkauf
  • Großaufnahmen sind immer gut. Wenn man dabei aber sieht, wie eine zu große Plakette (Nummerschild) auf dem Rücken des Brustabschnittes die Bewegungsfähigkeit der Königin einschränkt, müsste man als Filmende/r  das doch erkennen, und Konsequenzen daraus ziehen
  • gerade entnommene Honigwaben werden direkt neben der Beute auf dem Boden abgestellt. Sämtliche Anhaftungen – auch unsichtbare Bakterien, Pilzsporen – gelangen damit beim späteren Schleudern in den Honig
  • manche der gezeigten Beuten sind in einem Zustand, den man getrost als verwahrlost bezeichnen kann
  • wenn zur Beruhigung der Bienen dichte Rauchschwaden direkt in den Honigraum geblasen werden, dann denke ich an Räucherhonig mit Aschewürze
  • andere Merkwürdigkeiten sind z. b. kreisrunde Honigwaben, die sich im Eimer aufstapeln lassen
  • oder ein Honig-Zapfhahn direkt an der Beute, der durch Zusammenpressen der Honigräume (inklusive dort befindlicher Bienen) bedient wird

Fazit:

Kaum Achtung vor dem Lebewesen Honigbiene , schwerste Verstöße gegen die hygienisch einwandfreie Herstellung des Lebensmittels Honig  - damit schadet man der Bienenhaltung.  Und das alles nur, um in Selbstdarstellung ein paar Sekündchen weltweit zu posieren. 

Wulfhard Matzick

APRIL - von kalt 

bis heiß

An kalten Tagen nur nicht die Beute öffnen, denn wie Messungen von Michael Mietz eindrucksvoll zeigten, brauchen die Völker bis zu 36 Stunden, um wieder auf  normale Temperatur zu kommen. Ausgekühlte Brut stirbt und wird ausgeräumt -also nur - falls doch nötig -  ganz kurz öffnen.

Trotz der kühlen Temperaturen, der spärlichen Blüte ist man immer wieder perplex, wieviel Nektar und Pollen die Bienen eingetragen haben. Da wird es schnell eng im angepassten Brutraum, also Brutwaben schieden, Futtervorräte in den Freiraum hinter das Schied und - trotz wechselnder Temperaturen, den ersten Honigraum aufsetzen.  Bienen heizen sich selbst und die Waben, auf denen sie sitzen, wie Messungen zeigen. Daher keine Bange, dass der Honigraum Wärme abziehen könnte. Ab 15° Grad fließt der Nektar kräftig, d.h. die Bienen brauchen Lagerraum. Wer die Honigzarge zu spät aufsetzt, riskiert, dass  Nektar in den Brutraum eingelagert wird, dort die Brutzellen knapp werden und das Volk Nachschaffungszellen baut. Damit wäre der erste, frühe Schwarm vorprogrammiert. Setzt man die Honigzarge um 90° gedreht zum Brutraum auf, füllen die Bienen die Waben gleichmäßig mit Nektar. Bei paralleler Anordnung bliebe der über dem wabenleeren Teil des Brutraums gelegene Teil der Honigzarge ohne Nektareintrag.

Besondere Bedeutung hat auch das Absperrgitter. Es sollte von Wachs gereinigt sein (Heißluft und saugfähiges Papier), auf jeden Fall aus Metall mit umlaufendem Rahmen bestehen und absolut plan sein, damit der Beespace (bienengerechter Durchgang = 6mm) eingehalten wird. Ist er zu eng oder zu weit, so bauen die Bienen ihn mit Propolis oder Wachs zu. Das kann den Durchgang zum Honigraum so erschweren, dass die Bienen den Honigraum meiden und vermehrt in den Brutraum eintragen. Womit wir wieder beim Problem des Schwärmens (s.o.) wären.

Bis März/Anfang April lässt Bernhard Heuvel die Bienen in Ruhe. "Die Frühjahrsdurchsicht im März oder April ist das größte Übel der heutigen Imkerei. Die Brut verkühlt, die Königin wird oft genug eingeknäuelt, der frische Nektar tropft im April schon aus den Waben und die stille Räuberei wird gefördert, Hinzu kommt noch das Umstellen und Umsortieren von Waben - alles in allem eine vom Imker selbst geschuldete Unordnung, die völlig entgegen die Biologie der Bienen und des Brutnestes arbeitet"(Bienen im Kopf, 2020, S.201) Wir tun gut daran, seinem Ratschlag zu folgen.

Sollte noch jemand eine Folie unter dem Deckel liegen haben, so sollte er sie durch ein Gitternetz (Fliegengitter) ersetzen. Folien hängen durch, haben ihren Tiefpunkt in der Mitte (meist über der Brut), und das Kondenswasser tropft auf die  Bienen. Wer es optimal gestalten will, fertigt sich einen Dämm- oder Wärmedeckel an und leitet damit Wasserdampf aus dem Bienenraum nach außen (vergl. unten).

Varroa liebt kühle Brut. Daher sollte man mit einem geschlossenen Boden für mollige Wärme im unteren Wabenbereich sorgen.

Wulfhard Matzick

--------------------------------unterm Strich------------------------------------------------------------------>

Imkern ist kein Lesen im Kaffeesatz

Wir beobachten, messen nach und ziehen in der Diskussion unsere Schlüsse. Wir sind offen für verschiedene Methoden der Bienenhaltung.

Wir lassen niemanden ratlos

Unsere Treffen sind jeden 3. Do in Oldesloe in "Zum Kamin"

Wir sind über SIGNAL immer in Kontakt

Wir tauschen uns jeden 1. Mi über ZOOM aus

Wir betreuen ganz konkret und direkt

Unser Ansprechpartner: Eckart Mayer eckartmayer@web.de

Tel. 04536 891221
Mobil 0171 4745843

Wir sind alternativlos:

Imkerverein An der Trave e.V.

Imkerverein an der Trave e.V.
Imkern in der Segeberger Beute DNM nach Eckard Moßner
Auch unser Imkerkollege Eckard Moßner, Grabau teilt seine langjährigen Erfahrungen erfolgreichen Imkerns mit der Segeberger Beute DNM mit:                 Das BienenjahrE.M