Infos zu den Imkertafeln im Bahnhof Bad Oldesloe
Das war unser arbeitsreicher Herbst
Wir haben Tausende von Frühblühern gesetzt, damit zu Anfang des Jahres Insekten einen guten Start haben, zum anderen aber wir und alle Reisenden sich an der Blütenpracht erfreuen können. Das jedenfalls war der Grundgedanke! Sehen wir mal, was die auf dem Gelände lebenden Nager übriglassen.
Längst überfällig - unser Gerätehaus. Wie hatten wir das satt: Ständig Spaten, Schaufel, Harke, Schubkarre und Sackkarre ins Auto einladen, vor Ort ausladen, zum Gelände hintragen. Wenn die Arbeit fertig war, das ganze Spiel von vorn. Zuhause angekommen....naja, Sie wissen schon! Das Dach des Gerätehauses haben wir für eine Dachbegrünung im Frühjahr vorgesehen. Damit die Folie bei dem in Oldesloe oft kräftigem Wind nicht davonfliegt, beschweren sie 6 Gehwegplatten zusätzlich.
Übrigens, unsere Blumenzwiebeln hat das Spendenparlament Bad Oldesloe gesponsert, Gehwegplatten für den Hüttenboden, das Gerätehaus und die Gartengeräte haben Privatleute gespendet, wofür wir uns an dieser Stelle nochmals herzlich bedanken wollen.
Text und Fotos: Wulfhard Matzick
Tagebuch zum Bahnhofsgelände Gleis 4/5
Richtig - das ist der Eingang unseres Bahnhofs in Bad Oldesloe
Was haben wir Imker*innen damit zu tun?
- Planen wir einen Ausflug mit unserem Imkerverein?
- Verschicken wir Bienenvölker?
- Erwarten wir Gäste?
- Wollen wir dort unser Infozelt aufstellen?
Und wozu führen wir ein Tagebuch?
Es geht los
Es geht los
Es geht los
Ach ist das aufregend
Imker und Bahn haben einen Plan
Landschaftsarchitektin Dagmar Stucke bereitet für die Fa. Kastrati das Gelände zur Modellierung vor, denn morgen (30.9.) geht es los.
Zusammen
verarbeiten 4 Imker und 5 Kastratis mit ca. 600PS bis zu 200t verschiedene Böden, und das alles für etwa 0,1 g schwere Insekten - und die notwendigen Pflanzen.
Umwelt- und Insektenschutz wiegen schwerer als man denkt.
Modellieren einer Landschaft mit vielseitiger Oberfläche. Das schafft Mikroklima für verschiedene Insekten.
Mehr zeigen wir auf Instagram.
Unser Team vom Imkerverein An der Trave e.V.
von links: Dagmar Stucke (Gartengestaltung), Janine Weisenow, Andrea Schmidt, Ralf Trebstein
Ulrike Thyrell gehört ebenso zu unserer Organisationsgruppe, konnte aber am Fototermin leider nicht teilnehmen .
Unsere Geländeumwandlung in ein Trockenrasenbiotop mit kleinen Wasserflächen schafft nicht nur Vielseitigkeit an Leben gegenüber einer reinen Verbuschungsgemeinschaft, sondern erfreut auch die Reisenden, die nicht mehr einer nur grünen Wand gegenüberstehen. Wir haben die Möglichkeiten, die uns Die Bahn mit diesem Projekt angeboten hat, mit großer Freude angenommen. Mit der Firma Kastrati haben wir einen kompetenten Partner erhalten, der die Planungen von Dagmar Stucke in die Landschaft umsetzt. Mit Handarbeit wäre bei der Festigkeit des Bodens, seiner starken Durchwurzelung kaum etwas zu bewegen gewesen. Unser körperlicher Einsatz beginnt mit der Herrichtung der kleinen Wasserstellen und der Bepflanzung der ca. 400m². Dann sind wir fertig - oder? Nein, dann kommt die Pflege, damit blütenbestäubende Insekten dauerhaften Lebensraum behalten.
Regen, Schnee, Kälte - die Ungemütlichkeit nimmt kein Ende und nichts passiert auf dem Gelände. Aber :
Es geht weiter!
Wir planen mit Der Bahn den nächsten Arbeitsschritt an unserem Projekt. Die Biene bleibt am Zug. Wir suchen dringend Sponsoren, die mitziehen.
Pause, weil Schnee und Regen? Von wegen!
Jetzt nach einer ruhigen Phase, in der aber der Papierkram erledigt wurde, geht es los und die Planung zu unserem Bahnhofsprojekt nimmt noch mehr Gestalt an. Heute haben wir uns bei bestem Schietwetter direkt vor Ort getroffen, um noch ein paar Ideen zu besprechen. Falls DU mal am Bahnhof Bad Oldesloe bist mach gern ein Foto unter dem #hashtag #bieneamzug und poste es bei INSTAGRAM. Von unserem Team BhfOD waren „Imkerslüüd in Äktschn“ (von links): Janine Weisenow, Ulrike Thyrell, Wulfhard Matzick und Andrea Schmidt.
Der Boden wird für Einsaat vorbereitet
Wir packen`s an
Ein Wildkrokus hat es trotz unserer Bodenbearbeitung zur Blüte gebracht. Wir harken das Kraut aus, damit die ausgesäten heimischen Wiesensamen einen guten Start haben. Büsche, Rosen und Wildkrokusse kommen in die Erde. Das wenige, verbliebene Wurzelwerk wird als Unterschlupf noch eingebaut. Und bei gutem Wetter, leckeren Brötchen, Kaffee und überraschend gespendeten Berlinern hat uns sieben "Imker*innen in Äktschn" das Arbeiten am Sonnabend richtig Spaß gemacht.
Wir heben die Wasserstellen aus: Schotter, Wurzelreste und immer nur ein wenig Erde dazwischen fordern körperlichen Einsatz!
Wenn auch
trotz des Pflanzens aus der Sicht von Süden alles ein wenig übersichtlich aussieht, ist doch kräftig Leben auf dem Gelände. So hat sich die Gehörnte Mauerbiene (Osmia cornuta) auf dem Schild der Gartenarchitektin Stucke niedergelassen. Die Solitärbiene findet Nahrung im Huflattich (Tussilago farfara), dessen Blätter erst nach der Blüte erscheinen und der vielerorts selten geworden ist. Die aus Nordamerika stammende Mahonie (Mahonia aquifolium) ist ein Nahrungsspender - im Frühjahr mit Nektar und Pollen für Insekten, und im Herbst mit seinen Beeren für den Menschen. Marmelade und herrlich roten Wein können wir damit herstellen.
Mal kurz innehalten - wie war das nochmal?
- 16.05. 2023 Anfrage der DB , ob wir Interesse hätten
- 26.06. 2023 Imkerverein bildet Steuerungsgruppe BhfOD auf SIGNAL
- 12.07. 2023 Landschaftsarchitektin Stucke wird für das Projekt gewonnen
- 14.07. 2023 Fa. Kastrati sagt Erdarbeiten zu
- 09.09. 2023 Einführung des Tagebuchs "Biene am Zug"
- 03.04. 2024 Nutzungsüberlassungsvertrag
- 19.03. 2024 QR-Code am Bahnhof angebracht
- 26.03. 2024 Rubrik "Aushang am BHF" auf der Homepage
Danke
Es ist schon toll, welche Unterstützung unsere ehrenamtliche Tätigkeit erfährt. So können wir nun die Geröllhalde und die Trockensteinmauer (Gemeinde Feldhorst) setzen, denn auch für den Untergrund haben wir die benötigte Menge Schotterkies (Fa. Bruns) zur Verfügung gestellt bekommen. Brauchten wir alles nur abzuholen.
Der Mai – stetig kletternde Temperaturen bis zu 30°C, pralle Sonne und besorgte Blicke der Imker*innen auf ihre Pflanzen, die noch nicht fest verwurzelt im Boden stecken. Gießen, gießen und nochmals gießen. Wir mussten das Wasser zum Bahnhof bringen, denn ein Anschluss stand nicht zur Verfügung.
Am Sonntag fiel dann die Entscheidung: Es muss Wasser her, sonst stirbt die Vegetation. Anfrage an die Jugendfeuerwehr, ob sie helfen könne. Mit viel Wasser – keine Eimerchen.
Danke auch an das Spendenparlament, das uns mit 600,-€ für den Kauf insektenfreundlicher Bepflanzung unterstützt.
Spendenparlament und Preisträger am 27.05.2024
Blütenpracht am 18.6.2024
Einen Monat später haben viele Pflanzen Samen gebildet, und wir hoffen auf ein erfolgreiches Auskeimen im Frühjahr. Im Tümpel entwickelt sich der eingebrachte Froschbiss, die Binsen wachsen und die ersten Wasserkäfer durchstreifen den hier neuen Lebensraum. Übrigens, bei GOOGLE EARTH ist diese Fläche als "Biene am Zug" eingetragen, sogar mit Bild. Das freut (16.07.2024). Nun fehlt uns nur noch ein Sponsoring für ein Gerätehäuschen, damit wir Werkzeug vor Ort haben.
Heute (26.7.2024) war der Kindergarten mit 17 Personen auf dem Gelände und hat sich über: Biene, Wespe, Hornisse, Hummel und wie sehen Bienen Farben und was wühlt im Gelände und wozu brauchen Insekten Wasser und wie riechts in der Imkerei und wie heißt die Pflanze.. und.. und... informiert. Gegen Ende regnete es und leider hat das Dankeschönbild der Kinder etwas gelitten. Ja, und richtig: Bienen haben 5 Augen!
Mitte September haben wir einen Spendenaufruf um Gartengeräte gestartet, dem zwei Spender gefolgt sind. Dafür danken wir. Nun fehlen nur noch Schubkarre und das unverzichtbare Gerätehaus.
Inzwischen sind auch die vom Spendenparlament gesponserten Blumenzwiebeln gekommen, sodass das Pflanzen beginnen kann (Abb. unten rechts)
Die Herbstzeitlose ist eine Pflanze, die im Herbst nur Blüten - aber kein Laub - zeigt. Höchste Zeit, sie zusammen mit den auf dem Pflanzenflohmarkt (Ernte Deine Stadt 21.9.2024) erhaltenen Herbstastern am selben Tag noch einzupflanzen. Und siehe da, kaum in der Erde, gibt es schon Blütenbesuch.
Inzwischen graben die Erdwespen ihren Bau in die Sandflächen. Mit den Fühlern betastet Ammophila sabulosa kurz vor dem Einschlüpfen den Eingang. In die Röhre trägt sie z.B. eine Raupe ein, die sie durch einen Stich gelähmt hat. Aus einem dazu gelegten Ei schlüpft eine Made, die sich von der lebenden, aber bewegungslosen Raupe ernährt.
Alles eingepackt zum Pflanztermin am 28.9.2024. Sieh an, die Herbstzeitlosen haben zwischendurch richtig Blütenfarbe bekommen. Nach 2 Std. intensiven Pflanzens sind 400 Narzissen "Carlton", 2500 Muscari Armeniacum (Perlhyazinthen) sowie 1000 botanische hellblaue Krokusse "Barr´s Purple" im Boden und alle, die angepackt haben, sind zufrieden.
Wenn der Vorsitzende zur ZOOM-Sitzung am 2.10. einlädt, muss er sich nicht wundern, mit dem 2. Vorsitzenden allein zu tagen. Aber - da die Richtigen zusammensitzen, muss der Abend ein Erfolg werden. Und so kam es auch....
Dank Eckarts eifriger Suche orderten wir - völlig kostenlos - ein Gerätehaus in Eimsbüttel und Gehwegplatten in Kastorf. Dank an die Spender und Blumen für die Vorsitzenden.
Pflanzflächen abräumen?
Nicht unbedingt, aber mit der Sichel den Aufwuchs mähen, erleichtert das Setzen der Zwiebeln ungemein. Dazu flach mit dem Spaten in die Erde stechen, die Sode anheben, und in den Spalt Zwiebeln einwerfen. Anschließend den Spaten herausziehen, die Sode antreten - fertig. Die restlichen 2500 Perlhyazinthen und 1000 Krokus "king of striped" haben wir heute in die Erde gebracht.
Planungen sind eine Sache, Erfahrungen der auf dem Gelände Arbeitenden eine andere. So haben wir den Ratschlag befolgt, das Gerätehäuschen doch nicht fernab, sondern im Blickfeld der Reisenden vorn zu platzieren.
Lang hat´s gedauert...
... aber nun ist die Stele fest verankert. Wartende können ganz entspannt über den QR-Code lesen, was wir unter "Biene am Zug" zu sagen haben.
Und weil der 25.10. ein warmer, sonniger Tag war, konnten wir die Stellfläche für das Gerätehäuschen vorbereiten, und unseren Steinvorrat verlagern, sodass der Gestaltung eines freundlichen Eingangsbereiches nichts mehr im Wege steht.