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Am Bienenstand

Der Nachwuchs bei der Verwandtschaft, nämlich den Solitärbienen, ruht gut geschützt über Winter in den zugemörtelten Gängen.

Ja, tut sich bei euch am Bienenstand denn gar nichts mehr?

Genau! Oder wie Bernhard Heuvel schreibt: "Die Arbeiten an den Bienen sollten in diesen Monaten ruhen. Die Wintertraube erfüllt einen wichtigen biologischen Zweck und jede Störung sollte zum Wohle der Bienen vermieden werden." (Bienen im Kopf, S.229)

Was man aber gut erledigen kann, sind Reparaturarbeiten am Bienenstand - ohne die Bienen zu stören oder selbst von ihnen dabei gestört zu werden. Zudem kann man mit dem Bau der Thermodeckel beginnen - obwohl das eine völlig überflüssige Abdeckung der Bienenbehausung ist, wie Fachfrau Aumeier meint. Ich finde auch, tropfende Wohnungsdecken sind eine echte Bereicherung für Biene und Imker*in.

Ein Wort zu unserem Freund Eddy, dem Oxalsäurepulver-Verdampfer, den die Anhänger der Ameisensäurebehandlung gern belächeln "wegen seiner Unwirksamkeit".

Wieso unwirksam? Nun, weil der Dampf nicht in die verdeckelten Zellen der Brut hinein wirkt und die dort eingezogenen Varroen ungeschoren davonkommen. Die vermehren sich also lustig weiter.

Bei dieser Argumentation wird verkannt, dass es kaum gelingt, einen Parasiten zu 100% auszurotten. Wir können, egal welches Mittel wir einsetzen - vorausgesetzt es schont die Bienen - nur die Zahl der Varroen reduzieren. Damit bleibt die Zahl der Beute (also der Bienen) entscheidend größer als die der Räuber (Varroa), sodass unser Bienenvolk nicht zusammenbricht. Wenn es also immer nur um Reduktion des Schädlings geht, ist die Hilfe durch Freund Varrox Eddy in Anbetracht der Einwinterung sehr willkommen und keineswegs ineffektiv. Wir haben für unseren Verein ein Ausleihgerät sofort nach seiner Zulassung angeschafft. Es gibt vor der der Benutzung eine Einweisung und die erforderliche Sicherheitsausrüstung, sodass jedem Mitglied diese Art der Varroa-Behandlung zur Verfügung steht - und das zum Preis der Materialkosten.

Nach dem Honigschleudern haben wir gegen Varroa behandelt, eingefüttert, die Honigräume mottensicher und sauber eingewintert. Wer sich dabei über Verkittungen, besonders in Segeberger Beuten geärgert hat, für den haben wir unter TIPPS&TRICKS Empfehlungen zum Beespace.

Gegen die Wachsmotte sind altbewährte Mittel nicht mehr zugelassen, sodass uns nur Tricks der durchlüfteten, kühlen, und für Motten unzugängliche Aufbewahrung sowie die wenig energiefreundliche Behandlung der Waben in der Tiefkühltruhe bleiben.

Eine Varroabehandlung im Dezember kommt noch in Frage, bis dahin ist also Ruhe. Man kann auf die Störung im Dezember zum Wohle der Bienen verzichten, denn eine Restentmilbung ist im Februar erfolgreich möglich. Wie Michael Mietz in unserem Verein zeigte, ist das Öffnen der Beute in der kalten Jahreszeit schädlich, weil die Bienen fast zwei Tage brauchen, um sich wieder aufzuheizen. Unruhe, erhöhter Futterverbrauch sind die Folge.

Bei warmen Wintertemperaturen sind die Bienen jedoch aktiv, viele Königinnen -besonders Buckfast - brüten durch. Da wird schnell die Nahrung knapp, folglich ist eine Überwachung des Beutengewichtes anzuraten. Ob das nun mit der Federzugwaage oder digital erfolgt, ist Ansichtssache. Meist liefert eine digitale Aufzeichnung neben der Gewichtsangabe auch Auskunft über den Zustand des Volkes, wenn man weitere Sensoren gekoppelt hat.

Blühflächen mit Ackersenf, Sonnenblumen oder Phacaelia schaden den Bienenvölkern nicht, wie die Bieneninstitute festgestellt haben. Eine späte Tracht im Herbst ist nicht per se schädlich, kann aber zum Abarbeiten der Winterbienen führen. Andererseits hätten wir in einer naturbelassenen Landschaft ebenfalls Spättracht, mit der die Honigbiene zurecht kommt.

Noch zum Schluss ein Hinweis bei der Verwendung der D.I.B. Etiketten. Wenn eine Blütentracht, z.B. Raps, zu 60% im Glas enthalten ist, kann man in das weiße Schild unten Rapshonig eintragen. Wenn man sich nicht sicher ist, kann man auch Frühjahrstrachthonig eintragen. Man kann das Schild aber auch einfach unbeschriftet weiß lassen. Entdecke die Möglichkeiten...

Foto und Text Wulfhard Matzick