Durch die Umgestaltung der Natur in eine Kulturlandschaft haben wir Bedingungen geschaffen, die es der Honigbiene vielerorts unmöglich macht, außerhalb der Obhut durch den Menschen zu überleben. Die Bienen retten wir nicht dadurch, dass wir mehr Bienenvölker halten, sondern nur, wenn wir den Insekten mehr Lebensraum geben. Diese Umwelt muss wieder den Lebensbedürfnissen der blütenbestäubenden Insekten entsprechen. Andererseits sind städtische Lebensräume entstanden, in denen Bienenhaltung erfolgreich möglich ist. In ihnen blühen noch Wildkräuter auf Ruderalflächen, es werden keine Pestizide gespritzt.
Wie bei jeder Tierhaltung übernehmen wir Verantwortung. Das sind einmal Rechte und Pflichten, die wir mit der Pflege der Bienen eingehen und die rechtlich geregelt sind, zum anderen aber auch ethische Gründe, die unser Verhalten bestimmen. Die Betrachtungsweise von Insekten wandelt sich, nachdem man allmählich ihre Bedeutung für unsere Existenz begreift. So rückt man inzwischen davon ab, das Bienenvolk in seinen Teilen - hier Königin, dort Arbeiterinnen und Drohnen - zu betrachten, sondern versteht ein Bienenvolk in seiner Komplexität als einen Organismus. Damit ist auch jede beim Hantieren verletzte Biene kein Einzelschicksal, sondern eine Schädigung des Gesamtkörpers (Bienenvolk).
Neben den Menschen, die Bienen halten, können aber auch alle anderen zum Wohlergehen der Insekten beitragen und damit für eine Stabilisierung der Umwelt sorgen.
Dazu hat der deutsche Imkerbund Grundsätzliches veröffentlicht:
Unser Imkerverein startete im Jahr 2019 eine Aktion: Bad Oldesloe blüht auf, zu der wir zum Mitmachen anregten, egal, ob man einen Balkon hat, einen Grünstreifen vor dem Haus oder ein Grundstück (siehe auch: Unser Projekt).