Bienenwachs ist ein farbloser (weißer) Stoff, den die Bienen mit ihren Wachsdrüsen der 4 letzten Bauchschuppen des Hinterleibes produzieren. Sie werden ab dem 10. Lebenstag aktiv, können aber später bei Bedarf (Schwarm) reaktiviert werden. Mit dem Wachs wird der Wabenbau des Volkes mit seinen spezialisierten Zellen betrieben. Mit ihrem Schmelzpunkt bei 62-65°C bleiben sie im Volk formkonstant. Honig kann also nur bei Stocktemperatur geerntet werden.
Manche Imkereien verkaufen Honig mit einem Stückchen unbebrüteter Wabe im Glas, weil das Kaufanreiz bieten soll. Dazu muss man wissen, dass man normalerweise in der Imkerei Brutwaben und Honigwaben unterscheidet. Während die Bruträume ganzjährig im Bienenvolk bleiben, werden im Frühjahr Honigräume aufgesetzt, die zum Herbst wieder entfernt und eingelagert werden. Wenn ich also meine Honigwaben zerschneide, um sie in Gläser zu stecken, müssen meine Bienen die fehlenden Honigwaben immer wieder neu herstellen. Ging man früher (Karl Weiß, München 1975) von einem regelmäßigen Wechsel alter Waben aus, so weiß man heute, dass Bienen frisches Wabenwerk für die Aufzucht und Honigeinlagerung eher meiden (Bernhard Heuvel, Herne 2020).
Wachs färbt sich durch Pollenbestandteile gelb und wird nach längerer Bebrütung immer dunkler. Im Wachskreislauf wird das Wachs aus alten Waben zurückgewonnen und meist als ausbaufähige Mittelwand dem Bienenvolk zurückgegeben. Bienenwachs kostet 15-20€ pro kg.
~Quellen:
https://www.wachs-hoedl.com/Bienenwachs Karl Weiß: Der Wochenend-Imker, München 1980, S.211 ff.
Bernhard Heuvel, Bienen im Kopf, Herne 2020, S.194 ff.